Im Wintersemester 2024/25 hat die Fakultät Informatik und Informationstechnik zwei neue Laborversuche im Labor Kommunikationstechnik eingeführt, die sehr praxisnah aktuelle Netzwerktechnologien zeigen.
Das erste neue Experiment ermöglicht es IT-Studierenden, aktuelle Technologien zur industriellen Vernetzung kennenzulernen. Als Beispiel wurde ein Sortiersystem mit entsprechenden Sensoren und Aktoren aufgebaut. Die Steuerung erfolgt mit Hilfe des Standards "OPC UA", der eine wichtige Grundlagen für "Industrie 4.0" Anwendungen darstellt. Alle wesentlichen Hardware-Komponenten stammen hierbei von Firmen aus dem Landkreis Esslingen. Neben Kommunikationstechnik lernen Studierende damit auch, wie stark die Automatisierungstechnik im direkten Umfeld der Hochschule Esslingen vertreten ist.
Aufwändige Entwicklung von Laborexperimenten
Die aufwändige Entwicklung des Laborexperiments hat der Lehrbeauftragte Dipl.-Ing. (FH), MSc Manuel Jacob von der Steinbeis Embedded Systems Technologies GmbH geleitet.
"Die Studierenden lernen damit OPC UA praxisnah direkt von Experten mit sehr viel Erfahrung in OPC UA", freut sich der Leiter des Labors Kommunikationstechnik, Prof. Dr.-Ing. Michael Scharf. Der neue Laborversuch wird künftig in den Laborübungen Cyber-Physical Networks (CPN) in den Bachelor-Studiengängen Technische Informatik und IT-Sicherheit angeboten.
Der zweite neue Laborversuch behandelt moderne Kommunikationstechnik in Fahrzeugen. Klassische Bussysteme zur Vernetzung von Steuergeräten werden zunehmend durch Standards wie "Automotive Ethernet" und "SOME/IP" ersetzt, die auch die Grundlage für neue Architekturkonzepte wie das "Software-Defined Vehicle" bilden. Im Laborversuch können Studierende diese Technologien am Beispiel einer Fahrzeugkamera ausprobieren, die mit Hardware und Software von Vector Informatik getestet wird. Die Studierenden erlernen dabei auch, die Software "CANoe" zu verwenden und zu programmieren, also einem in der Automobilindustrie sehr weit verbreiteten Standardwerkzeug.
"Praxiserfahrung mit Vector-Tools kann beim Berufseinstieg sehr nützlich sein", meint dazu Laborleiter Prof. Dr-Ing. Michael Scharf, der den Laborversuch selbst entwickelt hat. Das Experiment wird neben Bachelorveranstaltungen auch im internationalen Masterstudiengang Automotive Systems Engineering (ASM) eingesetzt werden.
Unterstützung von Herstellern aus der Region
Beide neuen Laborversuche sind jeweils das Ergebnis jahrelanger Vorarbeiten. Sie wurden teilweise durch von Studierenden vergebenen Qualitätssicherungsmittel (QSM) finanziert. Viele beteiligte Hersteller haben die Hochschule Esslingen ebenfalls unterstützt. Für den OPC UA Laborversuch gilt ein besonderer Dank den Firmen Kunbus GmbH in Denkendorf, Leuze electronic GmbH + Co. KG in Owen, Pilz GmbH & Co. KG in Ostfildern, Festo Didactic SE in Denkendorf, sowie der Steinbeis Embedded Systems Technologies GmbH in Esslingen für die Realisierung des Versuchs. Der neue Laborversuch zur Fahrzeugvernetzung wurde ermöglicht durch großzügige Unterstützung der Firma MEKRA Lang GmbH & Co. KG in Eggersheim sowie der Firma Vector Informatik GmbH in Stuttgart.