Wie können Energiesysteme und Großgebäude zusammenwirken?

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Wie können Großgebäude dazu beitragen, dass absehbare Engpässe bei der Stromversorgung in Deutschland abgemildert werden und dabei zugleich ein wirtschaftlicher Nutzen erzielt wird?  - Mit dieser Frage setzten sich am 21. Dezember 2022 beim Kolloquium der Fakultät Angewandte Wissenschaften, Energie- und Gebäudetechnik (NG) der Hochschule Esslingen M.Sc. Sebastian Ritter und Simon Pfau auseinander. In ihrem Vortrag „Intelligente Verbindung von Energiesystemen und Gebäuden, um unsere Lebens- und Arbeitsweise durch mehr Effizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern" gingen sie als Mitarbeiter von Siemens AG Building Automation mit der Sachbezogenheit und Nüchternheit von Ingenieuren an ihr Thema heran. Mit 100 Zuhörern war das von Prof. Dr.-Ing. Werner Braun im online-Modus geleitete Kolloquium wieder sehr gut besucht.

Die Referenten machten zunächst auf die fortschreitende Digitalisierung in vielen Bereichen aufmerksam. Statt zu allgemein und unscharf von den Vorteilen einer digitalen Flexibilisierung für die Gesellschaft und die Energieversorgung zu sprechen, gehe es um konkrete technische Zusammenhänge – etwa darum, wie neue Großgebäude und Infrastrukturen zur Stabilisierung des Stromnetzes und somit zum Gelingen der Energiewende beitragen könnten. Da jedoch der ältere Gebäudebestand weit überwiege, müsse auch die Frage beantwortet werden, wie Bestandsgebäude mithilfe der Informationstechnik so modernisiert werden könnten, dass die Nutzer davon profitierten. Wichtig sei dabei, bestehende Prozesse durch digitale Lösungen so zu vereinfachen, dass die Energieeffizienz erhöht und die Komplexität verringert werde.

Wie lassen sich die Energieversorgung und der Gebäudebereich verbinden?

Sebastian Ritter und Simon Pfau machten auf die inzwischen eingetretene starke Verteuerung der Strom- und Erdgaspreise aufmerksam. Anhand der Strompreisbildung nach dem Merit-Order-Prinzip zeigten sie auf, dass bei der deutschen Energiewende wegen der volatilen Wind- und Solarstromerzeugung, des Ausstiegs aus der Kernenergienutzung, der CO2-Bepreisung bei der Kohlestromerzeugung und der Erdgasverteuerung mit langfristig hohen Strompreisen und zugleich erheblichen Strompreisschwankungen zu rechnen sei. Davon gehe ein wirtschaftlicher Anreiz aus, auf der Seite der Energieanwendungen nach intensiven Optimierungsstrategien zu suchen...

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Vollständiger Artikel zum Kolloquium der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften, Energie- und Gebäudetechnik

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