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Neues Standardisierungsdokument zum Internet-of-Things

Forschung - Informationstechnik

Weltweite Vernetzung im Internet ist nur möglich, weil dafür benötigte technische Mechanismen genormt sind und einheitlich auf allen Computern verwendet werden. Die Hochschule Esslingen hat einen entscheidenden Beitrag zu einem neu publizierten Internet-Standardisierungsdokument geleistet, das den englischen Titel „TCP Usage Guidance in the Internet of Things (IoT)“ hat.

Standards für das Internet werden durch die Internet Engineering Task Force (IETF) entwickelt, einer Freiwilligenorganisation aus international renommierten Netzwerkexperten, die technische Spezifikationen und Standards für das Internet ausarbeiten. Diese Dokumente werden auch als „Request for Comment (RFC)“ bezeichnet. Alle wichtigen Internet-Technologien wie zum Beispiel das Internet Protocol (IP), das Transmission Control Protocol (TCP) und das Anwendungsprotokoll HTTP zur Übertragung von Web-Inhalten sind in derartigen RFC-Dokumenten standardisiert.

Nach mehrjähriger Zusammenarbeit von Forschern an den Universitäten in Barcelona und Cambridge sowie an der Hochschule Esslingen wurde nun ein neuer RFC mit der Nummer 9006 veröffentlicht, der beschreibt, wie das Transportprotokoll TCP im Internet-of-Things (IoT) verwendet werden kann. Unter dem Begriff „IoT“ wird die durch Digitalisierung stark zunehmende Vernetzung von Sensoren, Alltagsgeräten und Maschinen und deren Anbindung an das Internet verstanden. Eine besondere Herausforderung besteht dabei darin, dass es sich dabei auch um sehr kleine Geräte mit nur sehr wenig Rechenleistung handeln kann. Beispielsweise wird das Transportprotokoll TCP durch die meisten Internet-Anwendungen verwendet und muss daher auf jedem mit dem Internet verbundenen Gerät implementiert werden. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei TCP um eine standardisierte Sprache, mit der Computer miteinander sprechen. Die entsprechende Umsetzung in Software ist jedoch relativ komplex. Das neue Dokument RFC 9006 setzt genau an dieser Stelle an und beschreibt, wie leichtgewichtige Software-Implementierungen von TCP auf Geräten mit nur wenig Rechenleistung möglich sind, wie sie in im Internet-of-Things weitverbreitet sind. Das neue Dokument kann von der Web-Seite derInternet Engineering Task Force heruntergeladen werden.

Prof. Dr.-Ing. Michael Scharf von der Fakultät Informatik und Informationstechnik der Hochschule Esslingen ist einer der federführenden Autoren dieses neuen RFC-Dokuments. Dank seiner international anerkannten Expertise für Rechnernetze leitet er seit über 10 Jahren die Standardisierung des Transmission Control Protocol (TCP) in der IETF und trägt damit aktiv zur technischen Weiterentwicklung des Internets bei. Er lehrt an der Hochschule Esslingen seit 5 Semestern genau in diesem Bereich. Studierende der Fakultät Informatik und Informationstechnik lernen somit aus erster Hand von einem weltweit bekannten Experten die technischen Grundlagen von Rechnernetzen und dem Internet.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Michael Scharf

 

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