FAQ zum Studiengang "Technische Betriebswirtschaft Automobilindustrie"
Was ist das und was zeichnet den Studiengang an der Fakultät Wirtschaft und Technik aus? Passt der Studiengang überhaupt zu mir? Sicher haben auch Sie viele Fragen zum Thema Zukunft der Automobilindustrie und und möchten wissen, ob Sie als technischer Betriebswirt überhaupt gute Jobaussichten habe?
Unten stehend finden Sie die Antworten auf die häufig gestellten Fragen:
Was unterscheidet BWL von „technischer BWL“ und von „technischer BWL Automobilindustrie“?
Technische BWL Automobilindustrie ist die Verknüpfung von betriebswirtschaftlichen und technischen Inhalten. Das heißt, Sie werden nicht nur in der Wirtschaft und nicht nur im technischen Verständnis ausgebildet, sondern werden zu einem Projektmanager, der beide Sprachen spricht. Die Inhalte im Studium sind zu einem Drittel Technik, zu einem Drittel BWL und zu einem Drittel Grundlagenfächer, also Know How in z.B. Mathe, Wirtschaftsinformatik und Statistik. Schauen Sie sich hierzu auch den Studienverlaufsplan an.
Wie viel Anteil hat „Automotive“ in dem Studiengang TAB? Bin ich dann festgelegt in der Berufswahl oder kann ich auch in andere Branchen wechseln?
In der Automobilindustrie gilt die Sektorkopplung. Das bedeutet, dass alle Firmen, Unternehmen, Hersteller, Zulieferer stark miteinander vernetzt sind. Sie können nach dem Studium überall dort arbeiten, wo man ein Verständnis für Technik, Wirtschaft und Daten braucht. Sie werden als interdisziplinärer Projektmanager ausgebildet, was ein großer Vorteil gegenüber einem reinen Technikstudium ist. Sie sind auf kein Spezialgebiet eingefahren, sondern interdisziplinär aufgestellt und breit einsetzbar.
Die Automobilbranche ist größer als man denkt und bietet mehr Möglichkeiten und Einsatzorte, als man auf den ersten Blick meint. Sie haben die Möglichkeit, sich auszubreiten, die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu testen, und zu verändern.
Ich möchte gern in der Autoindustrie arbeiten, aber ich bin sehr umweltbewusst und möchte mit meiner Arbeitskraft etwas Gutes für Umwelt und Industrie erreichen. Kann ich mit gutem grünem Gewissen überhaupt in bestimmten, innovativen Sparten der Autoindustrie arbeiten?
Gerade dort! Vom Gesetzgeber ist die vollständige Decarbonisierung geplant und angestrebt. Die Verkehrsbranche wird Vorreiter sein in punkto Umweltschutz wegen der Vorgaben der Länder und der EU, die bis 2025 vorschreibt, dass jedes Auto eine Ökobilanz vorweisen muss. Die Branche braucht Leute, die mitarbeiten wollen, diese Ziele zu erreichen - zukünftig noch mehr als sonst. Sie braucht Macher und Pioniere, die vorausdenken und verändern wollen. Sie müssen die digitale Transformation vorantreiben und verstehen und durchdachte Entscheidungen treffen.
Man hört, dass der Umbau der Autoindustrie weg von Verbrennungsmotoren die ganze Branche viele Arbeitsplätze kostet, weil für moderne Antriebe so viel weniger Personaleinsatz nötig ist. Habe ich überhaupt Chancen auf einen Arbeitsplatz, wenn man doch nur Entlassungen erwarten kann?
Ja, es stimmt - in den bisherigen, alten Bereichen werden Arbeitsplätze abgebaut. Dafür wird in anderen Bereichen (Daten, Analyse, Elektrifizierung) stark aufgebaut. Das bestätigen uns regelmäßig die Firmen im Umkreis, mit denen wir in regem Austausch sind. Alle befragten Firmen erhoffen sich von der Hochschule Esslingen Nachwuchskräfte, die in den wichtigen Themen Digitalisierung, E-Mobilität und wirtschaftliche, internationale Zusammenhänge Know how mitbringen.
Sie haben in dieser Branche also die Chance, Neuerungen umzusetzen, anstatt zu beobachten, wie man wegrationalisiert wird. Wir bilden nicht für die bisherigen, „alten“ Jobs in der Branche aus, sondern für die Neuen. Schon heute bieten wir Fächer und Kurse im Datenmanagement, Data Science, Data Analytics, E-Mobilität, Energiesysteme und nachhaltige Mobilität an, um Ihnen mit dem Studium die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. In Praxisprojekten und Laboren denken wir über zukünftige Mobilitätskonzepte wie autonome UBER nach und suchen uns Themen wie den E-Porsche Taycan, um sie zu analysieren und weiterzudenken.
Ich lese und höre ständig in den Medien, dass die deutsche Autoindustrie am Boden liegt und sich nicht wieder erholen wird. Macht es da überhaupt Sinn, dass ich einen Studiengang „Automobilindustrie“ studiere?
Die deutsche Automobilindustrie war und ist weltweit führend, was Gewinnbilanzierung und Umsatzzahlen betrifft. Führend ist auch der Innovationanteil gemessen in Patenten. Das verpflichtet: auch für morgen muss den Beschäftigten Chancen geboten werden. Die Branche ist bereits im Umbruch, man macht nicht mehr das was man die letzten 20 Jahre gemacht hat. SIE haben die große Chance, bei diesem Wandel dabei zu sein. Die großen Automotive-Firmen in Baden-Württemberg haben viele zukunftsweisende Projekte gestartet, wie Wasserstoff-Flotten, Brennstoffzellenbetrieb bei Nutzfahrzeugen, ein beachtlicher Teil der Produktionskapazitäten ist bereits auf E-Mobilität umgestellt usw. Die Branche tut nicht mehr das, was sie vor 10 Jahren getan hat. Vieles hat sich bereits geändert und allen Akteuren ist klar, dass noch ein weiter Weg vor ihnen liegt.
Ich bin unsicher, ob technische BWL Automobilindustrie überhaupt was für mich ist. BWL interessiert mich, weil es sehr breit ist und viele Chancen bietet. Aber ich habe auch Angst, in der Masse unterzugehen. Passt technische Betriebswirtschaft im Bereich Automotive zu mir?
Lange galt, dass man mit einer technischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung „30 Jahre beim Daimler“ arbeiten wird und immer eine ähnliche Aufgabe im Job haben wird. Das ist jetzt anders: Die Branche ist attraktiver für junge Zielgruppen, für Leute, die Zukunft mit entwickeln wollen. Die sich gerade in dieser schwierigen, aktuellen Situation dafür entscheiden und sich der Risiken und Herausforderungen bewusst sind. Digi-Labs, Schnelligkeit, Innovationen machen den Job interessant, agil und spannend. Man sucht gemeinsam mit seinem zukünftigen Arbeitgeber seinen Weg in der Digitalisierung und in der E-Mobilität.
Gesucht sind Top Manager, die sich nicht erschrecken vor Herausforderungen, sondern die davon angespornt werden. Wir bilden die Besten aus, damit sie an der Spitze mitwirken können.