Potentialbewertung emissionsfreier Transportmittel im Raum Stuttgart (ÖPNV2)
In den Städten entstehen durch das wachsende Verkehrsaufkommen immer mehr Einschränkungen (Stau, fehlende Parkflächen, Lärm, Schadstoffemissionen etc.). Um die Anzahl der Pkw in urbanen Räumen zu reduzieren, müssen alternative Verkehrsmittel angeboten werden. Vor allem Verkehrsmittel des Umweltverbundes (nichtmotorisierte Verkehrsmittel, öffentliche Verkehrsmittel, Carsharing, Mitfahrzentralen) sind zu fördern. Dabei könnte bei den öffentlichen Verkehrsmitteln der Schadstoffausstoß pro Personenkilometer noch weiter verringert werden, würden diese statt mit Diesel, mit erneuerbaren Energien angetrieben.
Die Studie untersuchte aus diesem Grund die Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen, dessen Abgabe an einer Tankstelle sowie die Weiterverwendung in Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Im Anschluss daran wurde mittels einer Potentialanalyse ermittelt, inwiefern sich die Ergebnisse übertragen lassen.
Hier können Sie sich den offiziellen Abschlussbericht herunterladen:
In der Studie wurden folgende Punkte aufgearbeitet:
Regulative Rahmenbedingungen
Da die Zukunftsperspektiven der Antriebskonzepte wesentlich von den regulativen Vorgaben beeinflusst werden, wurden die Rahmenbedingungen herausgearbeitet. Dazu zählen unter anderem die Renewable Energy Directive, das Erneuerbaren-Energien-Gesetz, die Alternative Fuels Infrastructure Directive sowie die Clean Vehicles Directive.
Wasserstoffinfrastrukturen und Mobilitätsanwendungen
Für den Standort Waiblingen ist die Errichtung einer Power-to-X-Anlage (PtX-Anlage) geplant. Ziel der Studie war es hierbei, die potentiellen Betreiber der H2-Anlagen und Mobilitätsanwendungen zu informieren.
Emissionsfreie Busse und deren Einsatzpotentiale
Für einen emissionsfreien Betrieb kommen sowohl batterieelektrische als auch wasserstoffelektrische Busse in Frage. Für batterieelektrische Busse wird zwischen drei verschiedenen Ladetechnologien unterschieden: Übernachtladung, Gelegenheitsladung und Batteriewechsel. Bei Brennstoffzellenbussen kommen sowohl brennstoffzellendominante Antriebe wie auch Range-Extender-Systeme zum Einsatz. Diese sind Dieselbussen in Bezug auf Infrastruktur und Betriebsverhalten am ähnlichsten.
Bei der Wahl einer Antriebstechnologie für eine Buslinie ist auf verschiedene Indikatoren zu achten, da die Technologien unterschiedliche Bedarfe und Eigenschaften aufweisen.
Fallstudien und -beispiele
In der Studie werden drei Fallbeispiele betrachtet, zwei Buslinien sowie eine Zuglinie, die mögliche Abnehmer für den Wasserstoff darstellen können.
Potentiale für weitere Wasserstoffproduktionsanlagen und Elektrobusse
Zunächst erfolgte eine Identifizierung des Potentials für die H2-Produktion nutzbarer erneuerbarer Energien. Dann wurden regulative Anforderungen insbesondere der Clean Vehicles Directive in Beziehung zum aktuellen Busbestand gesetzt. Diese legten einen dringenden Handlungsbedarf nahe. Angesichts der Notwendigkeit fallspezifischer Analysen werden die Schwierigkeiten einer Übertragung lokaler Ergebnisse auf Landkreis und Region thematisiert. Schließlich wurden in einfachen, auf Annahmen basierenden Szenarien zukünftig steigende Bedarfe an Wasserstoff und Elektrolyseuren im Rems-Murr-Kreis und der Region abgeleitet.